Kartellbehörden erteilen Genehmigungen für den Verkauf des Graphitelektrodengeschäfts der SGL Group an Showa Denko (SDK)

Auf einen Blick:

  • Closing ist zum 2. Oktober 2017 geplant
  • Vorbereitungen für den vorzeitigen Rückkauf der Unternehmensanleihe 2013/2021 laufen

Nach den bereits vorliegenden Genehmigungen durch die Kartellbehörden in Deutschland, Russland und der Türkei hat nun auch das US-Justizministerium (DoJ) dem Verkauf des Graphitelektrodengeschäfts der SGL Group an das japanische Unternehmen Showa Denko (SDK) unter Auflage zugestimmt. Der offizielle Vollzug der Transaktion (Closing) ist zum 2. Oktober 2017 geplant.

Die Genehmigung durch die US-Kartellbehörde beinhaltet, dass die beiden vormaligen SGL Graphitelektrodenstandorte Hickman und Ozark in den US-Bundestaaten Kentucky und Arkansas vom neuen Eigentümer Showa Denko aus wettbewerbsrechtlichen Gründen an einen Dritten, vorzugsweise einen Wettbewerber, verkauft werden müssen. Diese Auflage beeinflusst weder den mit Showa Denko vereinbarten Unternehmenswert noch die für die SGL Group zu erwartenden Verkaufserlöse.

Im vergangenen Oktober hatte die SGL Group eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Geschäfts mit Graphitelektroden an Showa Denko unterzeichnet. Unter Herausrechnung von liquiden Mitteln und Schulden hatten sich beide Vertragsparteien auf einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von 350 Millionen Euro geeinigt. Nach Abzug von üblichen schuldähnlichen Verpflichtungen, vor allem Rückstellungen für Pensionslasten und Restrukturierungen, ergibt sich für die SGL Group nach aktueller Abschätzung ein Mittelzufluss von mindestens 230 Millionen Euro. Der endgültige Verkaufserlös wird auf Basis der zum Stichtag 30. September 2017 aufzustellenden Bilanz festgesetzt.

Mit den Erlösen aus dem Verkauf des Geschäfts mit Graphitelektroden wird die Unternehmensanleihe über 250 Millionen Euro vorzeitig zurückgezahlt. Die Unternehmensanleihe wurde in 2013 begeben und hat eine ursprüngliche Laufzeit bis 2021 bei einem Coupon von 4,875 Prozent. Die Anleihe beinhaltet ein vorzeitiges Kündigungsrecht ab dem 15. Januar 2017 zu 102,438 Prozent. Zum heutigen Tag macht die SGL Group von ihrem vorzeitigen Kündigungsrecht Gebrauch und wird eine entsprechende Mitteilung an ihre Anleihegläubiger versenden. Diese Kündigung ist abhängig vom Closing und der Rückzahlungstermin (Redemption Date) unter diesem Vorbehalt für den 30. Oktober 2017 geplant. Für die vorzeitige Kündigung fallen Kosten in Höhe von rund 9 Millionen Euro an (Vorfälligkeitsentschädigung und beschleunigte Abschreibung der Refinanzierungskosten), die bereits in der Prognose für das Konzernergebnis – fortgeführte Aktivitäten 2017 – berücksichtigt sind. Dem gegenüber stehen Einsparungen von rund 13 Millionen Euro ab dem Geschäftsjahr 2018, die sich aus den entfallenden Zinsaufwendungen und Refinanzierungskosten zusammensetzen.

Im August dieses Jahres hat die die SGL Group zudem eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Geschäfts mit Kathoden, Hochofenauskleidungen und Kohlenstoffelektroden (CFL/CE) an von Triton beratene Fonds („Triton“) unterzeichnet. Unter Herausrechnung von liquiden Mitteln und Schulden haben sich beide Vertragsparteien auf einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von 250 Millionen Euro geeinigt. Nach Abzug von üblichen schuldähnlichen Verpflichtungen, vor allem Rückstellungen für Pensionslasten, sowie anderen marktüblichen Anpassungen, ergibt sich für die SGL Group ein Mittelzufluss von mehr als 230 Millionen Euro. Das Closing wird hier für das vierte Quartal 2017 erwartet. Damit ist der ehemalige Geschäftsbereich Performance Products (PP) komplett verkauft.

Mit den Erlösen aus dem Verkauf des CFL/CE Geschäfts wird die Wandelanleihe über ursprünglich 240 Millionen Euro zur Fälligkeit im Januar 2018 zurückgezahlt. Die Wandelanleihe wurde in 2012 begeben und hat einen Coupon von 2,75 %. Mit der Rückzahlung dieser Wandelanleihe fallen Einsparungen von rund 12 Millionen Euro ab dem Geschäftsjahr 2018 an, die sich aus den entfallenden Zinsaufwendungen, Aufzinsungskomponenten und Refinanzierungskosten zusammensetzen.

Mit den Verkaufserlösen und den Rückzahlungen von zwei Anleihen werden die Zinsaufwendungen wie beschrieben ab 2018 reduziert, die Finanzschulden deutlich gesenkt und die Bilanzrelationen des Unternehmens verbessert.

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