Klimaschutz
Die Herstellung unserer Materialien und Produkte ist komplex und in Summe sehr energieintensiv. An Energieträgern werden Strom, Dampf sowie Gas eingesetzt. SGL Carbon ist stetig bestrebt, die Energieeffizienz ihrer Prozesse zu verbessern und CO2-Emissionen zu reduzieren. Dies erfolgt sowohl aus ökologischer Verantwortung als auch aus ökonomischem Antrieb, da Energiekosten einen hohen Anteil unserer Produktionskosten ausmachen.
Ferner wollen wir mit unseren Produkten zum Klimaschutz beitragen. So liefern wir Materialien und Bauteile für Elektrofahrzeuge, die Wind- und Solarenergie und sind einer der wenigen europäischen Lieferanten für Graphit-Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien.
Unsere Klimaschutzziele:
Unsere CO2-Ziele sind mit konkreten Maßnahmen hinterlegt. Bis 2025 wird SGL Carbon seinen globalen Strombedarf weitestgehend aus regenerativen Quellen decken. Bereits an den Standorten Wackersdorf, Ort und Ried sowie Muir of Ord wird elektrische Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen bezogen. In Ort im Innkreis (Österreich) wurde im Geschäftsjahr 2021 eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Produktionsgebäudes installiert und in Betrieb genommen. Mit dieser knapp 450 kWp großen Anlage werden jährlich ca. 30 Tonnen CO2 eingespart. Die Eigenverbrauchsquote liegt bei über 95 %.
Für Treibhausgasverringerungen nach 2025 plant SGL Carbon die Elektrifizierung von bislang Gas-befeuerten Hochtemperaturprozessen bzw. die Umstellung auf Wasserstoff und Biogas. Mit Stand heute und unter Berücksichtigung heutiger Technologien erwarten wir, dass ca. ein Drittel der Emissionen 2025 unvermeidbar sein werden und daher kompensiert werden müssen.
SGL Roadmap zur Klimaneutralität
[CO2-Emissionen in kt, Scope 1 + 2]
SGL Carbon ist bestrebt, nicht nur die CO2-Emissionen zu reduzieren, auf die direkter Einfluss genommen werden kann, sondern auch die der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Daher soll für die Scope-3-Emissionen noch im Jahr 2022 ein globales Reduktionsziel verabschiedet werden.
Seit März 2024 bietet SGL Carbon eine CO2-reduzierte SIGRAFIL® Carbonfaser an. Die Nutzung von Biomasse als Energieträger bei der Dampferzeugung sowie der konsequente Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien erlauben die Verringerung des CO2-Fussabrucks um bis zu 50 %. So können 4000 Tonnen 50k Carbonfasern in eigener Wertschöpfungskette an dem Precursor-Standort Lavradio, Portugal und in Moses Lake, Washington, hergestellt werden. Optional kann biobasiertes Acrylnitril als Rohstoff gewählt werden, welches den CO2-Fussabdruck nochmals verringern kann.
Energieverbrauch und Kohlenstoffdioxid-Emissionen
Umweltdaten | 2023 | 2022 | Veränderung | |
Energieverbrauch 1) | ||||
in Gigawattstunden (GWh) | 1.169 | 1.301 | -10 % | |
davon Öl und Gas | 427 | 468 | -9 % | |
davon Strom | 519 | 592 | -12 % | |
davon Dampf | 223 | 241 | -7 % | |
im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (GWh je 1,0 Mio. € Umsatzerlöse) 2) | 1,07 | 1,15 | -7 % | |
CO2-Emissionen 1) 3) | ||||
in Tsd. Tonnen (kt) | 295 | 326 | -10 % | |
davon direkt | 79 | 86 | -8 % | |
davon indirekt | 216 | 240 | -10 % | |
im Verhätnis zur Wirtschaftsleistung (kt je 1,0 Mio. € Umsatz) 2) | 0,27 | 0,29 | -7 % |
“B” rating im CDP Climate Change Questionnaire 2023 (ehemals Carbon Disclosure Project)
Wasser- und Abfall-Management
Bei der Herstellung unserer Produkte entstehen Abfälle des Werkstoffs Carbon sowie verschiedene Reststoffe. Sowohl Carbon als auch die Reststoffe, die in den Produktionsprozess-Stufen anfallen, werden aus ökologischen und ökonomischen Gründen zu großen Teilen wiederverwertet. So können beispielsweise recycelte Carbonfasern als Vliestextilien für die Automobilproduktion verwendet oder gemahlene Graphitreste direkt wieder dem Produktionsprozess zugefügt werden.
Wasser benötigen wir unter anderem zur Kühlung von Produktionsanlagen, zur Dampfherstellung sowie bei der isostatischen Graphitformgebung (Pressvorgang) verwendet. Zur Reduzierung unserer Wasserentnahme setzt SGL Carbon auf Sekundärkreisläufe und Rückkühlanlagen, wodurch wir in 2022 rund 810.000 m3 (ca. 13 %) weniger Wasser entnommen haben.
Wasserbedarf und Abfallmenge
Umweltdaten | 2023 | 2022 | Veränderung | |
Wasserbedarf 1) | ||||
Gesamt (Mio. m3) | 5,41 | 5,44 | -1 % | |
davon aus eigenen Brunnen | 3,31 | 3,40 | -3 % | |
davon aus Flüssen | 0,59 | 0,58 | 2 % | |
davon aus öffentl. Leitungsnetzen | 1,51 | 1,46 | 3 % | |
im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (m3 je 1.000 € Umsatz) 2) | 5,0 | 4,8 | 4 % | |
Abfallmenge 1) | ||||
in Tsd. Tonnen (kt) | 26,5 | 24,8 | 7 % | |
davon gefährlicher Abfall | 3,4 | 3,6 | -6 % | |
im Verhätnis zur Wirtschaftsleistung (t je 1,0 Mio. € Umsatz) 2) | 24,3 | 21,8 | 11 % |