Neue Generation der Carbon-Rückwand für den Mercedes-AMG GT 4-Türer

14.08.2020

Karosseriebauteile aus Faserverbund helfen nicht nur, Autos leichter und damit effizienter zu machen. Sie unterstützen auch Fahrdynamik und Sicherheit. Ein gutes Beispiel sind Rückwände aus Carbonfaserverstärktem Kunststoff. Hierbei steht zunehmend auch eine besonders effiziente Herstellung der Bauteile im Fokus.

Nach der weiterhin in Serie produzierten Carbon-Rückwand des Audi R8 hat die SGL Carbon vor knapp zwei Jahren gemeinsam auch mit den Experten von Mercedes-AMG eine Carbon-Rückwand entwickelt und in die Serienfertigung gebracht. Die etwa 1,5 Meter breite und 50 Zentimeter hohe, neuartig konzipierte Rückwand wird im Sportwagenmodell AMG GT 4-Türer Coupé eingesetzt, ist im Vergleich zur umklappbaren Rückwand aus konventionellen Materialien durch Funktionsintegration um 6 kg leichter und bietet 20% mehr Steifigkeit.

Die Funktionen der Rückwand im Automobilbau

Die Rückwand im Auto trennt den Innenraum von Kofferraum und Heck ab. Damit handelt es sich per se um ein relativ großes Bauteil, das auch in einer bereits optimierten Fahrzeugstruktur in der Regel noch einmal weiteres Potential zur Einsparung von Gewicht bietet. Zusätzlich verringert eine besonders steife Rückwand das sogenannte „Verwinden“ der Karosserie in Kurven und unterstützt ein sportliches Fahrverhalten. Bei Unfällen verhindert sie zudem ein mögliches Durchschlagen des Gepäcks aus dem Kofferraum in die Passagierzelle.

Vorteile von Carbonfasern für Rückwände und effiziente Serienfertigung

Der Einsatz von Carbonfasern bietet sich für Rückwände in besonderer Weise an, da sie zusätzlich zum geringen Gewicht des Materials auch eine besonders hohe Zugfestigkeit aufweisen, was im Bauteil wiederum zu einer großen Steifigkeit führt. Zunehmend wichtig bei der Entwicklung ist es aber auch, eine weiterentwickelte, besonders effiziente Art der Serienfertigung mit Faserverbundwerkstoffen zu realisieren.

Der Schlüssel für die Serienfertigung liegt in optimierten Bauteildesigns und automatisierten Fertigungskonzepten, um Bauteile ähnlich materialeffizient fertigen zu können wie mit konventionellen Materialien.

Robert Hütter, Director Program Management & Sales im Geschäftsbereich Composites - Fibers & Materials bei der SGL Carbon

Die Rückwand des Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé ist daher als monolithisch angelegte Komponente konzipiert. Zudem wird sie ohne vorheriges Vorformen der Carbonfasermatten direkt im effizienten Resin Transfer Molding (RTM)-Pressverfahren am Standort der SGL Carbon im Innkreis in Österreich hergestellt. Durch das sehr schlanke Bauteildesign und das effiziente Produktionskonzept haben wir nicht nur besonders schnelle Zykluszeiten realisiert, sondern auch eine besonders hohe Materialeinsatzquote.

„Die Carbon-Rückwand des AMG GT 4-Türer Coupé zeigt eindrucksvoll, wie die Fertigung automobiler Komponenten aus Faserverbund mit verhältnismäßig geringem Aufwand weiter auf die Besonderheiten des Werkstoffs hin optimiert werden können. Vor allem flächige Bauteile sind hierfür besonders gut geeignet“, erklärt Hütter.

Sportwagen auch Testfeld für andere Fahrzeugklassen

Das Sportwagensegment ist darüber hinaus immer auch ein gutes Testfeld für mögliche weitere Ausweitung in andere Fahrzeugklassen. Die Anforderungen an Rückwände gelten jedenfalls grundsätzlich auch für andere Autotypen, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang.

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Thomas Vielsecker
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