SGL Carbon setzt in der Krise auf konsequente Gegenmaßnahmen – Vergleichsweise solide Geschäftsentwicklung im dritten Quartal

Auf einen Blick:

  • Umsatz im dritten Quartal mit 227 Mio. € etwa 10% höher als im Vorquartal. Operatives EBIT vor Sondereinflüssen mit rund 15 Mio. € deutlich besser als im pandemiebedingt schwachen Vorquartal
  • Konzernumsatz im Neunmonatsvergleich verringert sich um rund 18 % auf 684 Mio. €. Operatives Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen bei 25 Mio. € (9M/2019: 54 Mio. €)  
  • Aktueller Stand der neuen 5-Jahresplanung, wie bereits am 30. Oktober berichtet, erfordert im vierten Quartal 2020 Wertminderung von 80 – 100 Mio. €. Zusätzlich Restrukturierungs-programm mit ergebnisverbessernden Maßnahmen über 100 Mio. € bis 2023 beschlossen
  • Prognose für Konzernumsatz und operatives Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen für 2020 bestätigt. Prognose für das Konzernergebnis dagegen infolge Wertminderung und Aufwendungen für Restrukturierungen auf minus 130-150 Mio. € reduziert.
  • Free Cashflow von rund 44 Mio. € in 9M/2020. Damit sehr positive Entwicklung der liquiden Mittel auf 167 Mio. € zum 30. September 2020 aufgrund strikter Ausgabendisziplin und nicht-kapitalmarktbezogener Finanzierungsmaßnahmen (Jahresende 2019: 137 Mio. €)   

Die mittelfristigen Geschäftsaussichten der SGL Carbon sind von der Corona-Pandemie sowie von strukturellen Veränderungen in einigen Märkten geprägt. Während die Entwicklung dadurch bei Automobil und Luftfahrt niedriger ausfällt als im letzten 5-Jahresplan erwartet, wächst das Geschäft mit der Windenergie deutlich stärker als antizipiert. Diese Veränderungen im Mix und den daraus folgenden Ergebnisabweichungen veranlassten das Unternehmen zu einer anlassbezogenen Wertminderungsprüfung im Berichtssegment CFM. Auf Basis des aktuellen Stands der vorläufigen 5-Jahresplanung ergibt sich - wie am 30. 10. 2020 kommuniziert - die Notwendigkeit einer Wertminderung von 80-100 Mio. €, die im 4. Quartal 2020 gebucht wird.

Um die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit der SGL Carbon nachhaltig zu stärken, hat der Vorstand ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm mit ergebnisverbessernden Maßnahmen von über 100 Mio. € bis zum Jahr 2023 beschlossen (Basisjahr 2019). Die Maßnahmen setzen sich zusammen aus einem geplanten sozialverträglichen Personalabbau von über 500 Mitarbeitern und umfangreichen Sachkosteneinsparungen. Zur Umsetzung dieses Restrukturierungsprogramms werden aus heutiger Sicht insgesamt Kosten in Höhe von etwa 40 Mio. € erwartet, von denen etwas mehr als die Hälfte im vierten Quartal 2020 gebucht wird.

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet das Unternehmen unverändert mit einem um 15 % bis 20 % rückläufigen Konzernumsatz und einem leicht positiven operativen Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen. Dagegen wird die Prognose für das Konzernergebnis aufgrund der vorgenannten Maßnahmen auf minus 130 bis 150 Mio. € reduziert.

„Wie viele andere Unternehmen belastet die Corona-Pandemie auch uns erheblich. Hinzu kommen strukturelle Veränderungen in einigen unserer Märkte, etwa im Automobil und Luftfahrtbereich. Dank konsequenter Gegenmaßnahmen kommen wir aber operativ verhältnis-mäßig gut durch die Krise. Darüber hinaus haben wir mit unserem Restrukturierungsprogramm den Grundstein gelegt für die nachhaltige Transformation des Unternehmens hin zu einer schlankeren, profitablen und erfolgreichen SGL Carbon.“, erklärt Dr. Torsten Derr, Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon.

Konzern-Geschäftsentwicklung beeinflusst durch die Corona-Pandemie, strukturellen Veränderungen in einigen Märkten sowie von einem positiven Einmaleffekt

Der Umsatz der SGL Carbon im dritten Quartal lag mit 227 Mio. € etwa 10% höher als im Vorquartal. Das operatives EBIT vor Sondereinflüssen war mit rund 15 Mio. € deutlich besser als im pandemiebedingt schwachen Vorquartal.

Im Neunmonatszeitraum sanken die Umsatzerlöse dagegen deutlich um nahezu 18 % (kein Währungseffekt) auf 683,5 Mio. € (9M/2019: 832,4 Mio. €) vor allem aufgrund der pandemie-bedingten schwächeren Geschäftsentwicklung sowie erwarteter rückläufiger Entwicklungen bei Batterie & sonst. Energie (GMS) und Kapazitätsanpassungen bei Textilen Fasern (CFM). Entsprechend sank das EBIT vor Sondereinflüssen im gleichen Zeitraum um rund 38 % auf 33,9 Mio. € (9M/2019: 54,2 Mio. €). Hierin enthalten ist ein positiver Einmaleffekt in Höhe von 8,5 Mio. € aus der Ausgleichsvereinbarung mit dem Käufer eines ehemaligen Geschäftsbereichs (Showa Denko).

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Neunmonatszeitraum deutlich auf minus 23,4 Mio. € (Vorjahr: minus 32,6 Mio. €). Das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten vor Ertragsteuern veränderte sich signifikant von minus 59,4 Mio. € in der Vorjahresperiode auf plus 1,4 Mio. € in der Berichtsperiode, da die Vorjahresperiode eine Wertminderung in Höhe von rund 75 Mio. € enthielt. Nach Steuern ergibt sich in der Berichtsperiode ein Konzernergebnis von minus 3,9 Mio. € gegenüber minus 74,5 Mio. € in der Vorjahresperiode. Der Free Cashflow verbesserte sich deutlich auf rund 44 Mio. € in 9M/2020 (9M/2019: minus 9,6 Mio. €). In der Folge stiegen die liquiden Mittel auf 167 Mio. € zum 30.9.2020 aufgrund strikter Ausgabendisziplin und nicht-kapitalmarktbezogener Finanzierungsmaßnahmen (Jahresende 2019: 137 Mio. €).

Geschäftsentwicklung nach Segmenten

Composites – Fibers & Materials (CFM): Zweites Quartal markierte den Tiefpunkt bei der Umsatz- und Ergebnisentwicklung – Deutliche Erholung im dritten Quartal

Während das erste Quartal 2020 im Berichtssegment Composites – Fibers & Materials (CFM) von der Corona Krise noch weitgehend unbelastet war, wurden die negativen Effekte im zweiten Quartal 2020 deutlich spürbar. Erfreulicherweise schwächte sich der negative Einfluss im dritten Quartal wieder ab, so dass die Entwicklung – vor allem ergebnisseitig – im dritten Quartal deutlich besser verlaufen ist, als noch zum Halbjahr prognostiziert. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich der Umsatz der CFM um 20 % auf 97,7 Mio. € gesteigert. Beim EBIT vor Sondereinflüssen war sogar eine deutliche Zunahme von minus 1,9 Mio. € auf 8,8 Mio. € zu verzeichnen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2019 entwickelte sich der Umsatz dagegen um ca. 11 % rückläufig, das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich deutlich von minus 4,6 Mio. € im Vorjahresquartal auf 8,8 Mio. € in Q3/2020.

Im Neunmonatsvergleich ist der Umsatz von 328,6 Mio. € in der Vorjahresperiode um rund 14 % (kein nennenswerter Währungseinfluss) zurückgegangen auf 283,4 Mio. €. Den prozentual größten Rückgang verzeichnete das defizitäre Marktsegment Textile Fasern. Dies liegt daran, dass die SGL Carbon Ende 2019 Ergebnisverbesserungsmaßnahmen angefangen hat, zwei Acrylfaserlinien stillzulegen und eine weitere Linie auf Precursor umzustellen. Coronabedingte Rückgänge wurden in den Marktsegmenten Automobil und Industrielle Anwendungen verzeichnet. Dagegen wuchs das Geschäft mit der Windenergiebranche um mehr als 60 % und entwickelte sich damit erneut besser als ursprünglich erwartet. Das Luftfahrtgeschäft blieb in etwa stabil auf niedrigem Niveau.

Das EBIT vor Sondereinflüssen 2020 verbesserte sich von minus 1,8 Mio. € in der Vorjahres-periode auf 10,6 Mio. € im Dreivierteljahr 2020. Die deutlich verbesserten Ergebnisse im Geschäft mit der Windenergiebranche sowie die positiven Effekte aus den Ende 2019 einge-leiteten Ergebnisverbesserungsmaßnahmen wurden nur teilweise aufgezehrt durch das schwächere Automobilgeschäft und durch das um rund 4 Mio. € verschlechterte Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Beteiligungen. Entsprechend verbesserte sich die EBIT-Marge in diesem Geschäftsbereich von minus 0,5 % auf 3,7 % in der Berichtsperiode.

Nach Berücksichtigung von Sondereinflüssen in Höhe von minus 7,6 Mio. € hat sich das EBIT in den ersten neun Monaten 2020 auf 3,0 Mio. € verbessert (9M/2019: minus 82,8 Mio. €). Die Sondereinflüsse in der Berichtsperiode sowie im Vorjahreszeitraum beinhalteten die Abschreib-ung aus der Kaufpreisallokation aus dem Erwerb der Anteile an den SGL Composites Gesell-schaften sowie den Wertminderungsaufwand in Höhe von 74,7 Mio. € in der Vorjahresperiode.

Graphite Materials & Systems (GMS): Negative Umsatz- und Ergebnisentwicklung infolge Corona-Pandemie und spätzyklischer Natur des Geschäfts weiter verstärkt

Im Berichtssegment Graphite Materials & Systems (GMS) haben sich die Folgen der Corona-Pandemie im dritten Quartal 2020 weiter verstärkt. Dies lässt sich im Wesentlichen auf die spätzyklische Natur des GMS-Geschäfts zurückführen. Hier ging im Vergleich zum Vorquartal der Umsatz um rund 7 % auf 115,1 Mio. € zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um rund 11% auf 11,1 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Umsatz im dritten Quartal um rund 25 % und das EBIT um rund 55 %.

Im Neunmonatsvergleich sank der Umsatz um rund 22 % (kein nennenswerter Währungseffekt) auf 373,1 Mio. € im Vergleich zum Vorjahresniveau. Dazu beigetragen haben erwartete Veränderungen in der Lieferkette im Lithium-Ionen-Batteriegeschäft sowie pandemiebedingte niedrigere Umsätze in allen Marktsegmenten mit Ausnahme des Marktsegments Halbleiter, wo der Umsatz leicht zweistellig gewachsen ist.

Gegenüber dem Rekordergebnis von 74,5 Mio. € in der Vorjahresperiode ist das EBIT in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit 35,4 Mio. € um rund 52 % zurückgegangen. Allein aus dem IFRS 15 Effekt ergab sich im Jahresvergleich eine Ergebnisverschlechterung von rund 10 Mio. €. Die EBIT-Marge verschlechterte sich auf 9,5 % (9M/2019: 15,5 %). Analog zum Umsatz verzeichneten fast alle Marktsegmente einen Ergebnisrückgang gegenüber der Vorjahres-periode. Lediglich die Marktsegmente Halbleiter sowie Automobil & Transport konnten sich nahe dem Niveau der Vorjahresperiode stabilisieren.

Corporate: Umsatz und Ergebnis positiv beeinflusst durch Einmalertrag infolge Vereinbarung mit Showa Denko

Die Umsatzerlöse im Berichtssegment Corporate in den ersten neun Monaten 2020 lagen rund 14 % über dem Vorjahr (kein Währungseffekt) aufgrund der im Juli 2020 zwischen SGL Carbon und Showa Denko geschlossenen Vereinbarung, sämtliche gegenseitigen vertraglichen Beziehungen einvernehmlich durch Ausgleichszahlungen von Showa Denko in Höhe eines niedrigen zweistelligen Mio. €-Betrags zu ändern bzw. zu beenden. Ein Anteil von 8,5 Mio. € des verein-barten Ausgleichsbetrags erfolgt als Kompensation für vorzeitig gekündigte Dienstleistungs- und Mietverträge und wurde im dritten Quartal 2020 umsatz- und ergebniswirksam als positiver Einmaleffekt erfasst.

Mit minus 20,6 Mio. € verschlechterte sich das operative EBIT vor Sondereinflüssen im Berichtssegment Corporate um 11 % gegenüber der Vergleichsperiode (9M/2019: minus 18,5 Mio. €). Unter Berücksichtigung des positiven Einmaleffekts in Höhe von 8,5 Mio. € und von Sondereinflüssen in Höhe von minus 1,5 Mio. € verbesserte sich das EBIT um rund 27 % auf minus 13,6 Mio. € (9M/2019: minus 18,5 Mio. €). Sondereinflüsse in der Berichtsperiode beinhalteten im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen für Beratung.

Free Cashflow: Deutliche Verbesserung aufgrund verbesserter operativer Performance, optimiertem Working Capital sowie restriktiven Investitionsausgaben     

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in den ersten neun Monaten 2020 verbesserte sich deutlich um 38,9 Mio. € auf 68,8 Mio. €, insbesondere weil - im Gegensatz zu den Vorjahren - kein wesentlicher Aufbau des Nettoumlaufvermögens im Neunmonatszeitraum erfolgte. Zudem wurde der Cashflow aus Investitionstätigkeit von minus 39,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf minus 25,1 Mio. € in der Berichtsperiode verringert. Die Investitionen wurden in der Berichts-periode deutlich um rund ein Drittel auf 33,2 Mio. € reduziert (9M/2019: 50,7 Mio. €). Der Free Cashflow aus fortgeführten Tätigkeiten verbesserte sich als Folge der oben genannten Effekte deutlich auf 43,7 Mio. € (9M/2019: minus 9,6 Mio. €).

Ausblick 2020

Prognose Konzern: Umsatz und operatives EBIT vor Sondereinflüssen bestätigt. Jahresergebnis deutlich unter bisheriger Prognose. Komfortable Liquiditätssituation

Trotz der anhaltenden, von Covid-19 dominierten Unsicherheiten in der gesamtwirtschaftlichen Situation, hatte die SGL Carbon am 28. Juli 2020 unter gewissen Annahmen eine Konzern-prognose  für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Obwohl sich kurzfristig die Unsicherheit bezüglich einer zweiten Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer rezessionsbedingter Nachfragerück-gang erhöht hat, kann das Unternehmen an seiner Prognose für Konzernumsatz und dem operativen Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen für das Geschäftsjahr 2020 festhalten: Auf Basis der oben aufgeführten Entwicklungen in den Berichtssegmenten rechnet die SGL Carbon im Gesamtjahr 2020 unverändert mit einem um 15 % bis 20 % rückläufigen Konzernumsatz und einem leicht positiven operativen EBIT vor Sondereinflüssen.

Wie in der Mitteilung vom 30. Oktober 2020 angekündigt, dürfte das Konzernjahresergebnis aus fortgeführten Aktivitäten deutlich unter der bisherigen Prognose (Verbesserung auf einen negativen zweistelligen Mio. € Betrag) und dem Vorjahresergebnis von minus 90 Mio. € liegen und minus 130 bis 150 Mio. € erreichen. Gründe hierfür sind die Wertminderung und Restrukturierungsaufwendungen, die im vierten Quartal 2020 gebucht werden. 

Um den reduzierten operativen Ergebniserwartungen Rechnung zu tragen und im Sinne eines konservativen Free Cashflow-Managements, hat die SGL Carbon die Investitionsausgaben im laufenden Jahr auf rund 60 Mio. € begrenzt. Der Fokus der Investitionen bei CFM liegt auf Automobil (vor allem für neue Batteriekasten-Aufträge). Darüber hinaus wurde in die erwähnte Umstellung einer weiteren textilen Acrylfaserlinie auf Precursor zur Versorgung der Carbonfaserproduktion investiert. Bei der GMS liegt der Investitionsschwerpunkt auf dem Marktsegment Batterie & sonst. Energie (Brennstoffzellenkomponenten).

Aufgrund der oben erwähnten erfolgreichen Umsetzung von zusätzlichen, nicht-kapitalmarktbezogenen Finanzierungsmaßnahmen kann die SGL Carbon die im März 2020 avisierte Erhöhung der Nettofinanzschulden zum Jahresende 2020 um einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag im Vergleich zu Ende 2019 trotz einer deutlich niedrigeren operativen Ergebniserwartung weitgehend bestätigen. Die Erhöhung der Nettofinanzschulden ist im Wesentlichen zurückzuführen auf die bis Jahresende fällige Zahlung des Kaufpreises für SGL Composites US (Carbonfaserwerk des ehemaligen Gemeinschaftsunternehmens mit BMW in Moses Lake, Washington, USA) in Höhe von 62 Mio. USD.

Auf Basis der guten Liquidität zum 30. September 2020, weiterer Zahlungseingänge aus den vorgenannten Maßnahmen und trotz der im vierten Quartal 2020 geplanten Kaufpreiszahlung sowie der anstehenden Auszahlungen für die Restrukturierungsmaßnahmen erwartet das Unternehmen eine weiterhin komfortable Liquiditätssituation. Darüber hinaus hat die SGL Carbon unverändert Zugang zu einem ungezogenen syndizierten Kredit in Höhe von 175 Mio. €.

Prognose CFM: Umsatzrückgang um etwa 10 %, dennoch deutliche Verbesserung im operativem EBIT vor Sondereinflüssen.   

Für den Geschäftsbereich CFM wird weiterhin ein Umsatzrückgang von etwa 10 % erwartet. Der Rückgang im Marktsegment Textile Fasern, der vor allem auf die Kapazitätsanpassung zurückzuführen ist, sowie der insbesondere im zweiten Quartal 2020 erfolgte COVID-19 bedingte Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie, wird voraussichtlich nicht durch das starke Wachstum im Windgeschäft kompensiert werden können. Für das operative EBIT vor Sondereinflüssen erwartet das Unternehmen nun ein leicht positives Ergebnis. Unter anderem tragen die bereits im zweiten Halbjahr 2019 eingeleiteten Ergebnisverbesserungsmaßnahmen bei Textile Fasern sowie den Anfang 2020 durchgesetzten Preiserhöhungen im Windenergie-segment zur Verbesserung des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr bei.

Prognose GMS: Umsatzrückgang um etwa 20 % sowie überproportionaler Rückgang beim operativen EBIT vor Sondereinflüssen um mind. 50 %

Im Geschäftsbereich GMS antizipiert die SGL Carbon nach wie vor einen Umsatzrückgang um rund 20 % aufgrund des gesunkenen Geschäftsvolumens in allen Marktsegmenten bis auf das Halbleitergeschäft, das leicht wachsen dürfte. Auch für das operative EBIT vor Sonder-einflüssen wird unverändert ein Rückgang um mindestens 50 % erwartet aufgrund der rückläufigen Umsatzentwicklung und der deutlich niedrigeren Kapazitätsauslastung.

Prognose Corporate: Deutliche Verschlechterung des operativen EBIT vor Sondereinflüssen

Im Berichtssegment Corporate wird weiterhin eine deutliche Verschlechterung im operativen EBIT vor Sondereinflüssen erwartet, zum einen aufgrund von höheren Beraterkosten, zum anderen weil das Vorjahr durch Einmalerträge für Serviceleistungen an den Käufer des ehemaligen PP-Geschäfts begünstigt war. Diese Prognose berücksichtigt nicht die positiven Einmalerträge im dritten Quartal 2020 in Höhe von 8,5 Mio. €.

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Claudia Kellert
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