Update zum vorläufigen Stand der neuen Fünfjahresplanung

Auf einen Blick

  • Anhaltende Schwäche im Geschäftsbereich Composites – Fibers & Materials (CFM) im Schlussquartal aufgrund der weiteren Abschwächung im Marktsegment Textile Fasern sowie der verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Marktsegment Industrielle Anwendungen führt zu einer Prognoseanpassung für das Gesamtjahr 2019
  • Ergebnisverschlechterung bei CFM führt zu einer anlassbezogenen Werthaltigkeitsprüfung; daraus ergibt sich eine Wertminderung
  • Erster Ausblick auf 2020
  • Umfangreiches Maßnahmenpaket zur Ergebnisverbesserung des Geschäftsbereichs CFM geschnürt
  • CFM-Kernwachstumsmärkte Automobil und Luftfahrt intakt
  • Ausbau des höhermargigen Luftfahrtgeschäfts wird beschleunigt

Während das vorläufige Ergebnis für die ersten neun Monate 2019 im Wesentlichen im Rahmen der bisherigen Jahresprognose aus der Ad-hoc Mitteilung vom 14. August 2019 liegt (vorläufig 9M/2019 EBIT vor Sondereinflüssen: Konzern: rund 54 Mio. €, CFM: minus rund 2 Mio. €, GMS: rund 71 Mio. €, Corporate: minus rund 15 Mio. €), zeichnet sich für das Schlussquartal 2019 eine anhaltende Schwäche im Berichtssegment Composites – Fibers & Materials (CFM) ab. Gründe hierfür sind vor allem die weitere Abschwächung im Marktsegment Textile Fasern sowie die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Marktsegment Industrielle Anwendungen.

Somit erwarten wir nun für das Gesamtjahr 2019 ein EBIT vor Sondereinflüssen im Geschäftsbereich CFM in Höhe eines negativen mittleren bis hohen einstelligen Mio. € Betrags (bisherige Prognose: positiver mittlerer einstelliger Mio. € Betrag). Für den Konzern ergibt sich daraus für das Gesamtjahr 2019 ein EBIT vor Sondereinflüssen in der Größenordnung von 45 bis 50 Mio. € (bisherige Prognose: etwa 55 Mio. €).

Die Ergebnisverschlechterung bei CFM führt zu einer anlassbezogenen Werthaltigkeitsüberprüfung. Auf Basis des vorläufigen Stands der neuen Fünfjahresplanung zeichnet sich vor allem aufgrund der niedrigen Ausgangsbasis für 2019 sowie der anhaltenden Schwäche in den Marktsegmenten Textile Fasern und Industrielle Anwendungen bei CFM ein nicht zahlungswirksamer Wertminderungsaufwand von 70 bis 80 Mio. € ab, der im dritten Quartal 2019 gebucht wird. Die erst in den letzten Jahren akquirierten Anlagevermögen der ehemaligen Gemeinschaftsunternehmen mit BMW und Benteler sind von der Wertminderung nicht betroffen.

Darüber hinaus erwarten wir aufgrund der Ergebnisverschlechterung bei CFM und somit auch im Konzern eine Abschreibung bei den aktivierten latenten Steuern von bis zu 10 Mio. €, die auch im dritten Quartal 2019 gebucht wird.

Vor allem aufgrund der oben erwähnten Wertminderung von 70 bis 80 Mio. € ergibt sich im Geschäftsjahr 2019 nun ein Konzernergebnis von etwa minus 100 Mio. € (bisherige Prognose: Konzernergebnis in Höhe eines negativen hohen einstelligen Mio. € Betrags).

Ebenfalls auf Basis des aktuellen Stands der neuen Fünfjahresplanung zeichnet sich ein erster Ausblick für 2020 ab: Der Konzern-Umsatz dürfte leicht unter dem Niveau von 2019 (das zwischen 1,05 und 1,1 Mrd. € erwartet wird) liegen und das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen wird 10 bis 15 Prozent unter dem erwarteten Niveau 2019 antizipiert. Wie bereits in der Ad-hoc Mitteilung vom 14. August 2019 avisiert, ist es geplant, weitere Details hierzu sowie zur neuen Konzernplanung spätestens im Januar 2020 bekanntzugeben.

Umfangreiches Maßnahmenpaket zur Ergebnisverbesserung CFM geschnürt

Während das Marksegment Industrielle Anwendungen durch eine konjunkturelle Abschwächung gekennzeichnet ist, wird das Marktsegment Textile Fasern zusätzlich durch einen strukturellen Rückgang aufgrund von Substitutionseffekten belastet. Um speziell der dadurch verursachten schwachen Ergebnisentwicklung im Geschäftsbereich CFM entgegenzuwirken, hat das Unternehmen ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Das Maßnahmenpaket beinhaltet:

  • gezielter Abbau von rund 3 Prozent der Stellen im Geschäftsbereich CFM, wovon bereits die Hälfte erfolgt ist. Der Aufwand für die hierin enthaltenen Restrukturierungsmaßnahmen ist in der angepassten Jahresprognose für 2019 enthalten.
  • beschleunigter Umbau von Textilfaserproduktionslinien in Precursorproduktionslinien für die Carbonfaserherstellung
  • Verbesserter Produktmix in den Marktsegmenten Industrielle Anwendungen und Textile Fasern
  • Selektive Preiserhöhungen
  • Beschleunigung der Implementierung von Operational Excellence Programmen sowie deren Übertragung auf Bereiche außerhalb der Produktion

Die Kernwachstumsmärkte des Geschäftsbereichs CFM, Automobil und Luftfahrt, sind dagegen intakt. Im Bereich Automobil zeigt die zunehmende Anzahl von Projekten, dass die Strategie

des Unternehmens, komplette Bauteile auf Basis von Verbundwerkstoffen zu entwickeln, zu greifen beginnt. Hierbei macht sich vor allem die steigende Anzahl von Projekten in der Elektromobilität positiv bemerkbar. Im Bereich Luftfahrt hat die SGL Carbon in den vergangenen Monaten ihre Präsenz erhöht und ihr Produktportfolio erweitert. Das Unternehmen plant, den Ausbau des höhermargigen Luftfahrtgeschäfts zu beschleunigen.

Der Bericht über die ersten neun Monate 2019 wird wie geplant am 5. November 2019 veröffentlicht.

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Claudia Kellert
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