Viel gelernt

26.06.2020

Virtuelle Trainings, digitale Arbeitswelten, sicheres Pandemie-Management: Die Mitarbeiter der SGL Carbon müssen in der Corona-Krise improvisieren und gehen dabei neue Wege. Hier erzählen fünf von ihnen, was sie gelernt haben und was nach der Krise bleibt.

"Das virtuelle Lernen wird sich endgültig etablieren"

„Die Corona-Pandemie hat mir und unserem Team gezeigt, wie wichtig es immer wieder ist, neu zu denken, um mit unserer sich permanent verändernden Welt mithalten zu können — auch und gerade bei der Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter. Ich verantworte im Global Talent Management Team der SGL Carbon das Thema Weiterbildung. Virtuelle Trainings werden bei uns schon seit einigen Jahren immer wichtiger und spielten schon vor der Corona-Pandemie eine große Rolle. Corona hat den digitalen Wandel aber nochmal stark beschleunigt. Durch den „Lockdown“ waren die Vorteile virtueller Trainingsformen auf einmal für alle klar erkennbar und auch das Interesse an ihnen stieg sprunghaft an.

Diese Offenheit haben wir genutzt und im Intranet unsere mehrsprachigen Angebote beworben. Das kam gut an. Weil die IT-Kapazitäten stark beansprucht wurden, mussten wir Lösungen finden, damit die Trainings auch in guter Übertragungsqualität stattfinden konnten. Der Betriebsrat und der Datenschutzbeauftragte waren von Anfang an mit an Bord und haben uns dabei sehr unterstützt, das Angebot schnell zur Verfügung stellen zu können.

In Folge der Corona-Pandemie wird sich das virtuelle Lernen aus meiner Sicht endgültig etablieren. Wir können unseren Nutzerinnen und Nutzern damit sowohl örtlich als auch zeitlich flexible Kurse anbieten. Die Inhalte lassen sich „on demand“ abrufen und jeder kann selbst bestimmen, wann und wie lange er lernen möchte - ohne jeglichen Reiseaufwand und im eigenen Lerntempo. Damit wir diesem Trend noch stärker gerecht  werden und unser E-Learning Portfolio zukünftig erweitern können, arbeiten wir gerade an einem neuen Learning Management System (LMS).“

Deborah Plum, Senior Manager Global Talent Management

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Telefon: +49 611 6029-393
Email: Deborah.Plum@sglcarbon.com

"Diese Zeit hat ein bisschen was von Zaubern"

„Mein Team und ich verantworten den IT-Arbeitsplatz der SGL Carbon. Wir schaffen die technischen Voraussetzungen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen ihre Aufgaben möglichst gut erfüllen können und optimale Voraussetzungen für die Zusammenarbeit in Teams vorfinden. Wir haben uns in den letzten Jahren Richtung Cloud entwickelt und die SGL so bereits frühzeitig für das digitale Arbeiten ausgestattet. Alle können von überall auf die aktuellste Version von Dokumenten zugreifen oder unabhängig von Zeit und Ort über den Computer miteinander kommunizieren.

Mit dem Start der Corona-Krise sahen sich unsere Kollegen von heute auf morgen mit ganz neuen Anforderungen konfrontiert. Viele haben ihren Arbeitsplatz nach Hause verlegt. Teams, die gestern noch zusammen auf einem Gang saßen, waren plötzlich räumlich getrennt. Unser Vertrieb konnte nicht mehr zum Kunden vor Ort. Für uns als Unternehmen war und ist es nun extrem wichtig, das volle Potenzial des digitalen Arbeitsplatzes und seiner digitalen Kommunikationstools auszuschöpfen. Als IT-Abteilung begleiten wir diesen kulturellen Wandel mit pragmatischer schneller Beratung . Denn es geht nicht nur darum, rein praktisch zu lernen, mit IT-Lösungen zu arbeiten, sondern auch das entsprechende Mind-Set zu entwickeln.

Gleichzeitig mussten wir in kurzer Zeit Lösungen für völlig neue technische Herausforderungen finden: Wie kann ich von zu Hause drucken oder ein Dokument digital unterschreiben?  Wie kann man auch PCs für die Telearbeit ausrüsten? Und praktisch über Nacht haben die Kollegen aus der IT-Infrastruktur dann die Bandbreite unserer Leitungen extrem erhöht, um die mobile Einwahl in großer Zahl zu ermöglichen. Diese Zeit hat ein bisschen was von Zaubern: mal eben die Kapazitäten versiebenfachen, ohne dafür einen zusätzlichen Euro in die Hand zu nehmen.

Diese Zeit hat uns enorm nach vorn gebracht. Die Krise zeigt dabei ganz klar auf, dass wir alle immer wieder unsere Komfortzone verlassen müssen. Wir alle werden in Zukunft noch mehr Zeit investieren müssen, um die Möglichkeiten der Digitalisierung für uns selbst, aber auch für unser Unternehmen gewinnbringend zu nutzen. Und wir werden immer herausfinden müssen, wie wir unsere Arbeit gestalten wollen — und welches dabei der smarteste Ansatz für die SGL Carbon ist.“

Markus Zerbach, Leiter des Competence Center Workplace der SGL Carbon

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"Wir haben organisiert reagiert"

"Als EHS-Manager gehöre ich dem Pandemie-Notfallteam der SGL Carbon in China an. Ich beschaffe aus verschiedensten Quellen Informationen über die Corona-Pandemie, bereite sie auf und stehe damit unserem Management beratend zur Seite. Außerdem kümmere ich mich mit meinem Team darum, dass wir in unseren Büros und Produktionshallen genügend Schutzausrüstung vorrätig haben.

In der Corona-Pandemie hat sich unser breites Informations-Netzwerk ausgezahlt. Wir haben schon zwei Wochen vor dem großflächigen Ausbruch der Pandemie in China eine gute Ahnung davon gehabt, was da an Restriktionen auf uns zukommen könnte. Das verschaffte uns den notwendigen Vorsprung, um uns auf den Ausbruch vorbereiten und verschiedene Szenarien durchspielen zu können. Als die Pandemie dann durchs Land rollte, gerieten wir nicht in Panik, sondern konnten organisiert reagieren.

In Sachen Krisenmanagement werden wir dabei nicht nur auf die Probe gestellt, sondern haben viel dazu gelernt: wie wichtig es etwa ist, schnelle Entscheidungen zu treffen, die Maßnahmen entsprechend umzusetzen, und dabei vor allem auch auf Bottom-up-Kommunikation zu setzen. Als es los ging, hat unser Notfallteam vor Ort unter anderem eine Chat-Gruppe erstellt, in der wir uns in Echtzeit über die aktuellen Entwicklungen und unsere Gegenmaßnahmen austauschen konnten. Im Vergleich zu E-Mails erlaubte uns das schnelle Antworten, kurze Vorlaufzeiten und volle Transparenz. Gleichzeitig standen wir im dauerhaften Kontakt mit dem globalen Krisenteam und haben uns permanent zu den Richtlinien und Maßnahmen eng ausgetauscht. Beides hat sich als ziemlich wertvoll herausgestellt und wird sicherlich bis zum Ende der Pandemie eine wichtige Rolle spielen.

Solche unkonventionellen Wege sind gerade in Krisenzeiten unverzichtbar. Es heißt ja, dass viele Wege nach Rom führen. Das stimmt, aber wir sollten uns immer überlegen, welcher der kürzeste, schnellste, kostengünstigste und für das Unternehmen am besten geeignete ist. Dabei um die Ecke zu denken, ist deswegen kein Selbstzweck, sondern ein ziemlich hilfreiches Tool, um diesen Weg zu finden."

Lino Long, Environment, Health und Safety (EHS) Manager in Shanghai

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Email: lino.long@sglcarbon.com

"Manche Dinge lassen sich auch digital schnell diskutieren"

„Gerade in der Produktion gibt es immer wieder mal Situationen, in denen wir mit den bisherigen Prozessen nicht mehr weiterkommen. Dann müssen wir unser bisheriges Tun in Frage stellen. Das kostet Kraft, aber das Gute daran ist: Jedes Mal, lernen wir etwas dazu und verbessern uns.

So ist es auch in der Corona-Pandemie in unserem Precursor-Werk in Lavradio bei Lissabon und in vielen anderen Werken der SGL weltweit. Ich arbeite in Lavradio als Operational Excellence Manager und sorge vor Ort dafür, dass die Produktion reibungslos funktioniert. Eines unserer wichtigsten Tools für das Shopfloor-Management ist das SGL-weite Operations Management System, in dem wir auch auf Gemba-Walks setzen: Manager und Führungskräfte aller Ebenen gehen vor Ort durch die Produktion und analysieren, wo Prozesse verbessert und wie bestehenden Ineffizienzen optimiert werden können.

Die Idee, dass alle relevanten Personen vor Ort durch die Fabrik gehen, ist durch die Kontaktbeschränkungen der Pandemie überall natürlich erst einmal obsolet. Weil uns das tägliche Treffen beim Gang durch die Produktion aber wichtige Informationen liefert, haben wir schnell entschieden, uns jeden Tag virtuell zu treffen und ein digitales Dashboard mit den wichtigsten KPIs aus der Produktion einzurichten. So können wir auch während der Kontaktbeschränkungen immer in Kontakt bleiben, den Überblick über die Prozesse im Werk behalten und uns nebenbei auch viel besser mit den anderen Standorten austauschen.

Natürlich beruht die Methode der Gemba-Walks im Kern auf dem persönlichen Treffen vor Ort, weil wir so auch die Schichtleiter und Arbeiter gut mit einbinden können. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Durch die Pandemie haben wir aber gelernt, dass sich manche Dinge auch digital gut erfassen und schnell diskutieren lassen. Davon werden wir in Zukunft profitieren und unser System weiter verbessern.“

Eduardo Caeiro, Operational Excellence Manager in Lavradio, Portugal 

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Telefon: +351 21 206 62 37
Email: eduardo.caeiro@sglcarbon.com

"Gerade jetzt gilt es, die Partnerschaften mit den Kunden zu vertiefen"

"Gemeinsam mit meinem Team arbeiten wir an der Weiterentwicklung aller kommerziellen Prozesse im Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems (GMS) – immer mit dem Ziel unsere Effizienz zu steigern und attraktiver für unsere Kunden zu werden. Darüber hinaus verantworten wir Themen wie globales Wissensmanagement, Digitalisierung der Customer Journey sowie Social Selling. Diese Aktivitäten koordinieren wir über die Produktsegmente der GMS hinweg und stehen dem Unternehmen somit als zentrale Schnittstelle zur Verfügung. 

Gerade in der Krise gilt es, die Partnerschaften mit den Kunden zu vertiefen, um beiden Seiten Planungssicherheit zu geben, sowohl was Liefertreue angeht als auch in Bezug auf möglichst frühzeitige Transparenz zu Projektverschiebungen. Auch das schnelle, kulante und zuverlässige Abarbeiten von Lieferanpassungen und Stornierungen war und ist den Kunden sehr wichtig. Hierzu haben wir unter anderem unsere internen Abläufe kurzfristig auf einen neuen schnelleren Prozess umgestellt, was zusätzliches Vertrauen seitens der Kunden gebracht hat.

Uns war von Beginn an klar, dass die Nähe zum Kunden in so einer schwierigen Zeit besonders wichtig sein würde. Die Lösung dafür findet sich heute im Digitalen. So haben wir neben den angepassten Krisenabläufen auch unsere Vertriebskollegen in der Breite auf die vielen persönlichen Vertriebsgespräche via Videokonferenz vorbereitet.

Bei alldem haben wir eines gelernt: Es ist fast immer besser, eine neue Art der Zusammenarbeit schnell zu starten und dann zu optimieren, als einen Prozess oder ein System bis zum letzten zu optimieren bevor es überhaupt in die Anwendung geht. So sind wir schneller und binden unsere Partner besser ein. Überhaupt ist es sinnvoll, regelmäßig die eigenen Denkpfade zu verlassen und Dinge aus der Perspektive des Kunden zu betrachten. Das hilft in Krisen dabei, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und bringt einen in normalen Zeiten nach vorn."

Dirk Schneider, Director Marketing & Sales Excellence GMS

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Telefon: +49 228 841-343
Email: dirk.schneider@sglcarbon.com

Bilder: Marina Weigl, Inês Costa Monteiro, SGL Carbon
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