„Ich arbeite seit 2012 bei der SGL Carbon im Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems und verantworte dort zusammen mit meinem Team weltweit die Planung der Materialproduktion für sogenannte mechanische Komponenten zum Einsatz in der Automobilindustrie und anderen Branchen sowie der Materialproduktion des isostatischen Graphits für Anwendungen im LED- und Halbleiterbereich. Mein Job ist es, dafür zu sorgen, dass alle daran beteiligten Produktionsstandorte optimal mit den benötigten Artikeln versorgt sind. Mit meinem Team bilde ich also die Schnittstelle zwischen Einkauf, Produktion und Vertrieb.
Prozesse so effizient wie möglich gestalten
Von Bonn aus steuern wir vor allem für die isostatische Materialproduktion ein großes internationales Netzwerk, in das drei unserer fünf Werke involviert sind und in dem wir pro Jahr mehrere Tausend Tonnen Material bewegen. Dabei haben wir immer das Ziel vor Augen, die Prozesse so reibungslos wie möglich zu organisieren. Gerade während der Coronakrise ist das natürlich eine ziemliche Herausforderung, denn auch bei uns werden Aufträge teilweise ausgesetzt oder Logistikengpässe in einem Land müssen durch verstärkte Produktion in einem anderen Land ausgeglichen werden. Deswegen ist es entscheidend, die Auslastung der Werke ständig anzupassen und die Aufträge optimal zu verteilen. Da kann es auch mal vorkommen, dass unser französisches Werk in Chedde Produktionsmengen für den chinesischen Markt übernimmt.
Mein IT-Hintergrund hilft mir heute bei der Neuausrichtung der Produktionsplanung enorm.
Sabine Hannaske, Manager Global Supply Planning, Isostatic Graphite / Mechanical Solutions
Dass ich mich irgendwann mal als Teamleiterin um die globale Wertschöpfungskette der Graphitspezialitäten bei der SGL Carbon kümmern würde, war bei meinem Einstieg vor vierzehn Jahren ehrlich gesagt nicht wirklich geplant. Von Haus aus bin ich eigentlich IT-Fachfrau und habe lange als SAP-Beraterin gearbeitet. Das war auch mein erster Job bei der SGL Carbon. Dank meiner Zertifizierung im Managementsystem Six-Sigma konnte ich aber recht schnell in vielen Bereichen Projekte betreuen. So bin ich dann auch in den Supply-Chain-Bereich gekommen. Insgesamt sechs Jahre habe ich mich als Projektmanagerin um Prozessoptimierungen und Kosteneinsparungen gekümmert.
Die Abläufe komplett neu aufziehen
In der Produktionsplanung haben mein Team und ich nun die Chance, die Abläufe komplett neu aufzuziehen – vor allem mit Blick aufs Digitale. Da hilft mir natürlich mein IT-Hintergrund und darauf habe ich von Anfang an auch den Fokus gelegt. Als wir gestartet sind, liefen Excel, SAP und unser Manufacturing Execution System (MES) einfach nebeneinander her. Alle Buchungen mussten noch doppelt gemacht werden: einmal im MES und einmal in SAP. Mittlerweile laufen die Meldungen automatisch vom MES in SAP ein. Unser Ziel ist, die Leitsystemdaten mit den Daten im MES und den SAP-Einträgen automatisch zu verknüpfen. Da sind wir gerade dran. Zudem wollen wir dahin kommen, dass wir die Planungsentscheidungen für die einzelnen Standorte simulieren und so besser bewerten können. Die Zukunft liegt auch da ganz klar im Digitalen.
Steckbrief
Zur Person
Sabine Hannaske, Manager Global Supply Planning, Isostatic Graphite / Mechanical Solutions, am Standort Bonn
Mich interessiert an meinem Job
Internationale Zusammenarbeit, Vielseitigkeit des Themas Produktionsplanung, interdisziplinäre Kooperation mit anderen Firmenbereichen
Neben der Arbeit beschäftigt mich
Meine zwei Kinder (vier und sieben Jahre alt), Konzertbesuche und Radtouren
Das Interessante an meiner Stelle ist, dass ich in ganz verschiedene Unternehmensbereiche hineinblicken kann und dadurch mitbekomme, wie die gesamte Firma tickt. So lerne ich auch unser Produkt jeden Tag besser kennen. Theoretisch brauche ich zwar vor allem kaufmännische Kenntnisse, aber in der Praxis hilft es immer, das Material und dessen Produktion zumindest in Ansätzen zu verstehen.
Langweilig wird es nie
Mein Weg ins Supply-Chain-Management hat mich auch persönlich verändert. Ich stehe heute viel mehr im Feuer als früher, weil wir für unsere Kollegen im Vertrieb und Einkauf oft die ersten Ansprechpartner sind. Unsere Arbeit fordert von meinen Mitarbeitern und mir eine immense Flexibilität, weil wir jeden Monat aufs Neue planen müssen. Aber gleichzeitig ist es auch genau das, was ich an dem Job so spannend finde."